Die Hausgeburt ist eine sichere Alternative zur Krankenhausgeburt. Laut der neuesten Studie ist die Sicherheit der Hausgeburt genauso gross wie die Sicherheit in der Geburtsklinik für Niedrig-Risiko-Schwangere. Leider gibt es oft in den ländlichen Gebieten Österreichs nicht genügend Hausgeburtshebammen, sodass Frauen trotz Hausgeburtswunsch ins Spital gehen müssen. Die Kosten werden zirka zur Hälfte von der Krankenkasse refundiert, bei einer Kassen-Hausgeburtshebamme rechnet die Hebamme direkt mit der Krankenkasse ab.
Die Geburt zuhause erfreut sich immer größerer Beliebtheit! Privatsphäre, Ungestörtheit, Unbeobachtetheit und eine eigene Hebamme von Anfang bis Ende sind die großen Vorteile der Hausgeburt! Dieser Geburtsort hat noch etwas Besonderes – der Zauber der Geburt ist noch viele Tage, Wochen, Monate spürbar. Die Sicherheit der Hausgeburt ist durch Studien bewiesen: für eine gesunde schwangere Frau mit gesundem Baby und einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist das Gebären in den eigenen vier Wänden genauso sicher wie im Spital! Erfahrene und gut ausgebildete Hebammen können mögliche Komplikationen schon in der Schwangerschaft erkennen und behandeln, und auch während des Geburtsverlaufs entsprechend und rechtzeitig reagieren. Geburtsschmerzen werden zuhause leichter ertragen als in einer fremden Umgebung mit fremden Menschen, berichten viele Hausgeburtsmütter.
Die Hausgeburtsrate in Österreich beträgt rund 1,8 %. (zum Vergleich: In den Niederlanden beträgt die Hausgeburtsrate rund 30 %.)
Die Kosten für die Hausgeburt belaufen sich bei privaten Hebammen auf zirka 1.600 bis 2.000 Euro, wobei zirka die Hälfte von der Krankenkasse an Sie rückerstattet wird. Wählen Sie eine Hebamme mit Kassenvertrag, dann übernimmt die Krankenkasse die gesamten Kosten der Hausgeburt.
Nur ein geringer Teil der Hausgeburten wird aufgrund von Komplikationen ins Krankenhaus verlegt. Diese Komplikationen, die zu einem Transfer in die Klinik führen, sind manchmal eine nachlassende Wehentätigkeit oder andere, nicht-dramatische Anlässe, die keinerlei Eile erfordern.
Hausgeburtshebamme finden? Hier auf der offiziellen Webseite aller österreichischen Hebammen www.hebammen.at
Dekade der Hausgeburt: 2010 bis 2020
Die Jahre von 2010 bis 2020 sind die Dekade der Hausgeburt. Aufgrund der hohen gesunderhaltenden Wirkung, der großen Zufriedenheit der Mütter, Väter und Babys mit der Geburt in den eigenen vier Wänden und geringen Kosten für das Gesundheitssystem fordern wir die Politik auf, geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Hausgeburtsrate weiter anzuheben.
Unsere Forderungen bezüglich Hausgeburt sind:
- Die Kosten für die private Hebammenbetreuung bei einer Hausgeburt muss zur Gänze von der Krankenkasse übernommen werden. Durch den hohen Betrag, der für die Eltern privat zu bezahlen und daher oft nicht leistbar ist, wird die Hausgeburtsrate künstlich niedrig gehalten.
- Die Kosten für Material rund um eine Hausgeburt müssen ebenfalls von der Krankenkasse getragen werden und nicht von den werdenden Eltern oder der Hebamme.
- Hebammenverbände, Hebammenpraxen und Hebammenvereine, die die Hausgeburt unterstützen, sollen von öffentlicher Hand umfassende und dauerhafte finanzielle und ideelle Unterstützung erhalten.
- Es muss in ganz Österreich eine ausreichende Anzahl an Hausgeburtshebammen geben. Einige Regionen in Österreich sind unterversorgt, somit haben schwangere Frauen oft gar nicht die Wahlmöglichkeit für eine Hausgeburt.
- Erste Ansprechperson in der Schwangerschaft und für die Geburt soll die Hebamme sein, bei Unregelmäßigkeiten soll im Bedarfsfall ein Gynäkologe hinzugezogen werden. Das entspricht dem Gesundheitsmodell aus den Niederlanden, wo die Komplikationsraten oder die Sterblichkeit für Mutter und Kind nicht höher sind als in anderen Ländern.
- Ehrliche Aufklärung durch GynäkologInnen nimmt den schwangeren Frauen und Paaren die Angst und gibt ihnen das Gefühl der Sicherheit, denn neueste wissenschaftliche Studien beweisen, dass die Hausgeburt für Niedrig-Risiko-Schwangere genauso sicher ist wie die Entbindung im Spital. In diesem Zusammenhang möchte die Geburtsallianz Österreich darauf aufmerksam machen, dass KlinikärztInnen oft schlimme Geburtsverläufe und schreckliche Komplikationen miterleben und daher einen subjektiv „gefährlichen“ Eindruck von Geburt erhalten haben. Angst (vor Komplikationen und Gerichtsprozessen) überschattet das Arzt-Patientinnen-Gespräch und es wird meistens in Richtung Krankenhausgeburt beraten.
- (Angehende) ÄrztInnen sollen verpflichtend in der Arztausbildung bei mehreren Hausgeburten dabei sein, um sich von der Einfachheit und Natürlichkeit der physiologischen Geburt überzeugen zu können. Erst das Beobachten und Begleiten einer natürlichen Geburt schafft Vertrauen in den weiblichen Körper. Und es kann der Gedanke zugelassen werden, dass das Krankenhaussystem (mit all den störenden Faktoren) möglicherweise die Ursache für das Entgleisen vieler Geburtsprozesse ist.
Vorteile der Hausgeburt
Die Hausgeburt ist sicher, besonders schonend und minimiert das Verletztungsrisiko für Mutter und Kind bei maximaler Privatsphäre.
Frauen, die zuhause gebären, haben signifikant weniger medizinische Interventionen und Beeinträchtigungen oder Verletzungen.
95% der befragten Mütter (zusammengefaßt im Buch LUXUS PRIVATGEBURT von Caroline Oblasser) beurteilen ihre Hausgeburt mit „sehr gut“ und bringen durchschnittlich 2,4 Kinder zur Welt. Der österreichische Durchschnitt liegt bei 1,4 Kindern, in Deutschland bei 1,33 Kindern, in der Schweiz bei 1,46 Kindern. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit dem Geburtsort und der Bereitschaft, Kinder in die Welt zu setzen.
Die Hausgeburt bereitet der Mutter, dem Baby und der Familie in den meisten Fällen sehr viel Freude.
Ungestörtheit, Unbeobachtetheit und emotionale Zuwendung sowie keinerlei fremde Personen sind maßgebliche Vorteile der Hausgeburt.
Die Säuglingssterblichkeit ist in Österreich sehr, sehr gering und es besteht keinerlei Unterschied bei Klinik- oder Hausgeburt.